Sie zählen zur neuen Avant-Garde, was hat sie geprägt und wofür steht die Marke Damir Doma?
Die prägendsten Dinge in meinem Leben waren sicherlich meine Kindheit im Atelier meinerMutter, die Krankheit meines Vaters und meine Ungebundenheit. Ich bin schon als Kind mit Stoffen, Farben und Schnitten in Berührung gekommen und insofern war es für mich die natürlichste Sache der Welt selbst zu kreieren und mir meine eigene Welt aufzubauen. Durch die Krankheit meines Vaters habe ich sehr schnell erkannt, dass man zielstrebig sein muss, sich fokussieren muss und an sich glauben muss! Ich war nie an einen bestimmten Ort oder an eine bestimmte Zeit gebunden. Als Kind bin ich mit meinen Eltern nach Deutschland gezogen, ich habe kroatische Wurzeln. Ich habe drei Jahre in Belgien gelebt, jetzt lebe ich seit drei Jahren in Paris! Ich habe früh gelernt, mir meine Inspirationsquellen selbst zu schaffen und ich versuche bis heute wenig Referenzen zu geben. Paris ist die erste Station, die meine Arbeit wirklich tiefgehend prägt! Diese Stadt hat eine so starke Anziehung und Kraft.
Seitdem ich hier lebe, hat sich auch mein Stil verändert. Ich versuche elegante, schlichte und wunderschöne Kollektionen zu entwerfen. Das sind Dinge wofür Paris steht!
Ihre neue Casual Kollektion SILENT ist als Statement zu verstehen. Wofür?
Der Name SILENT ist in diesem Fall selbsterklärend. SILENT verbindet subtiles, puristisches Design mit einem qualitativ hochwertigen Produkt. Wir möchten Produkte entwickeln, die wir alle im täglichen Leben gerne tragen und die es teilweise bei Damir Doma in dieser Form nicht gibt. Hinzu kommt, dass SILENT zugänglicher sein soll. Es gibt so viele Damir Doma Fans, die sich die Kollektion einfach nicht leisten können – aber sie lieben die Damir Doma Welt. SILENT ist eine Erweiterung meines Universums!
Wie wichtig sind Ihnen persönlich Momente der Stille und der inneren Einkehr?
Ich liebe Paris für die Inspiration und das Chaos, aber gleichzeitig bin ich ein Mensch, der die Isolation braucht und auch sucht. Ich benötige definitiv Auszeiten und Zeiten der inneren Einkehr und muss immer wieder zu mir selbst finden. Ich denke, dass ich jemand bin, der sehr in sich ruht.
Herren, Damen, Casual, Parfum... Was planen Sie als nächstes?
Ich denke es geht darum, ein Fashion House aufzubauen. Ich möchte mit meinem Team eine Plattform und Basis schaffen, die uns erlaubt in verschiedene Felder vorzudringen.
Haben Sie ein Vorbild?
Issey Miyake, Armani, Yves Saint Laurent.
- MBFWB Magazine